Nach dem 19. Januar steht die Leipziger Kultur in vielfacher Hinsicht vor einer komplizierten Situation. Zwar bleibt Michael Faber im Amt, das Wahlergebnis hat aber gezeigt, dass es für ihn schwer werden wird, Mehrheiten im Stadtrat zu finden. Zugleich sind im Zuge des Abwahlverfahrens die Leitungskompetenzen im Kulturressort zwischen Oberbürgermeister und Kulturdezernent geteilt worden. Wie kann es unter diesen Voraussetzungen gelingen, konstruktive Kulturpolitik zu gestalten?
Die Initiative Leipzig plus Kultur akzeptiert das Wahlergebnis als gesetzte Arbeitsgrundlage und erklärt ausdrücklich ihr großes Interesse, so schnell wie möglich mit allen Beteiligten zu einer lösungsorientierten Zusammenarbeit zu finden. In diesem Sinne haben wir Herrn Faber bereits um ein erstes Gespräch gebeten.
Die wesentlichen Handlungsfelder für die Freie Szene sind bekannt. Im Vordergrund stehen für uns die Revitalisierung des Runden Tisches für Kultur unter maßgeblicher Beteiligung des Kulturbürgermeisters und die vollständige Umsetzung des Stadtratsbeschlusses bezüglich der 5% für die Freie Szene.
Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass alle anstehenden Gestaltungsprozesse nur in einer engen Zusammenarbeit mit den Kulturmachern gelingen können. Deshalb regen wir wiederholt die Schaffung des Beirates für Kultur – unter Beteiligung der Freien Szene – an.
Nach dem 19. Januar 2011 ist die Aufgabe, vor der die Leipziger Kultur steht, nicht kleiner geworden. Packen wir es an.