1.000 Jahre Leipzig. Die Zeit läuft uns davon.

 04. März 2014 – von Leipzig + Kultur

Dass Leipzig im nächsten Jahr sein 1.000jähriges als KULTURSTADT begeht, ist uns ein wichtiges Anliegen und war Antrieb dafür, ein Konzept für ein angemessenes Großprojekt der Leipziger Kulturschaffenden zu entwickeln. Die Ergebnisse des Workshops vom 12. Juni 2013 (Protokoll) haben die Spartenvertreter zu einem Konzept verdichtet und dieses an den Kulturbürgermeister gegeben, damit er es in das Jubiläumsprogramm integriert. Daraufhin fand am 20. September 2013 ein Gespräch zwischen Peter Matzke vom Kulturdezernat, Sophie Renz und mir statt, in dem wir gebeten wurden, unser Konzept zu konkretisieren und den Förderanteil der Stadt unter 100 T€ zu deckeln. Dies haben wir getan und die Überarbeitung (aktuelles Konzept) Mitte November ans Kulturdezernat gesandt. Gleichzeitig haben wir begonnen, Kontakte zu potentiellen Partnern zu knüpfen und diese für unsere Idee zu interessieren. Sowohl die Kulturpolitische Gesellschaft, der Landesverband Soziokultur, das Referat Wissenspolitik der Stadt als auch zahlreiche Kulturpolitiker des Leipziger Stadtrates zeigten sich begeistert und haben großes Interesse signalisiert, sich in die Realisierung des Vorhabens einzubringen.

Parallel hierzu wurde unser Konzept im Festkommitee zum Stadtjubiläum diskutiert und nach anfänglicher Skepsis stimmt mittlerweile auch der Jubiläumsbeauftragte, Kämmerer Torsten Bonew, unserm Ansatz zu. Was nun dran ist, ist die weitere Verfeinerung des Konzepts, die Erweiterung des Partnerkreises (Uni, Kunsthochschulen, Fachverbände) und dessen intesive Einbindung sowie die konkrete Vorbereitung des Vorhabens (Entwicklung Tagungskonzept und -design, Entwicklung der Ausschreibung der Fördermittel für Sonderprojekte, Akquise von Drittmitteln, Gründung des Festivalkuratoriums, …). Da uns im Sprecherrat der Initiative L+K von Beginn an klar war, dass wir nicht in der Lage sein werden, dies neben unseren beruflichen Aufgaben zu bewältigen, haben wir mit der Einreichung des Konzepts um ein Gespräch mit dem Kulturdezernenten gebeten, in dem wir die Finanzierung der im Jahr 2014 anfallenden Kosten (insbesondere für Personal) klären wollten. Diesen Termin haben wir leider erst am 7. Januar dieses Jahres bekommen.

In einem ca. 90minütigen, sehr intensiven Gespräch gelang es Sophie Renz und mir, sowohl Michael Faber als auch den anwesenden Geschäftsführer des Leipzig2015e.V., Dirk Thärichen, vom Konzept zu überzeugen und die nächsten Schritte zu verabreden. Als Grundlage für die weitere Zusammenarbeit fertigten wir ein Ergebnisprotokoll der Besprechung an und sandten es dem Dezernat noch in derselben Woche mit der Bitte zu, die Ergebnisse zu bestätigen und damit die Voraussetzungen für die erforderlichen, konkreten Schritte (Stellenausschreibung und Personalbindung) zu schaffen. Trotz mehrfacher Nachfrage im Dezernat erhielten wir diese Bestätigung nicht und so sandten wir am 30. Januar ein dringendes Schreiben an Michael Faber, in dem wir auf die Gefährdung des Projektes hinwiesen. Als Reaktion erhielten wir am 6. Februar das Antwortschreiben des Dezernenten, dem diese Sicht auf das Gespräch vom 7. Januar beigefügt war.

Da wir Spartenvertreter außerstande sind, die anstehende, gewaltige Aufgabe “so nebenbei” zu erledigen und wir es für unverantwortlich halten, einen Arbeitsprozess (zumal unter – verbindlicher – Einbeziehung von zahlreichen hochkarätigen Partnern) zu starten, den wir personell nicht absichern können und für den uns in großen Teilen auch die Expertise fehlt, haben wir am 10. Februar einen Aufruf in den grßen Verteiler unserer Initiative gegeben, um vielleicht doch noch jemanden zu finden, der das Projekt vorantreiben kann. Leider hat sich niemand für diese ehrenamtliche Aufgabe gefunden.

Mittlerweile hat das Thema den Fachausschuss Kultur erreicht, denn so einfach wollen die Leipziger Kulturpolitiker eine solch großartige Chance für ihre Stadt doch nicht aus der Hand geben. Zur nächsten Sitzung des Fachausschusses ist der Jubiläumsbeauftragte, Kämmerer Torsten Bonew, eingeladen und ein Vertreter unserer Initiative wird auch anwesend sein. Vielleicht gewinnen die Entscheider dann die erforderliche Klarheit und entwickeln die notwendige Entschlusskraft, um unser Projekt doch noch auf den Werg zu bringen. Die Zeit wird in jedem Fall sehr knapp.